Eine Axt an die Wurzel legen - Die echte Bedeutung von Buße

Autor :   Zac Poonen
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Die meisten Christen glauben nicht, dass Satan sie durch Gottes Wort irreführen kann. Aber Satan kommt als „Engel des Lichts" (2Kor 11,14). So wird er nicht zu dir kommen, indem er aus einem heidnischen religiösen Buch zitiert, sondern aus der Bibel. Wenn Satan probieren konnte, sogar Jesus zu versuchen, indem er die Heilige Schrift zitierte, können wir sicher sein, dass er das auch bei uns versuchen wird.

Jemand hat einmal gesagt, dass die Wahrheit wie ein Vogel mit zwei Flügeln ist: „Es steht geschrieben" und „Es steht auch geschrieben". Wenn du nur einen Flügel hast, wird du dich ständig im Kreis drehen und wahrscheinlich in die Irre gehen.

Denke über die Antwort auf diese Frage nach: Warum starb Jesus am Kreuz? Die gängige Antwort lautet: Es steht geschrieben: „Christus starb für unsere Sünden" (1Kor 15,3). Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Um die ganze Wahrheit zu erhalten, müssen wir uns eine andere Schriftstelle anschauen. Es steht auch geschrieben: „Christus ist darum für alle gestorben, damit die, die da leben, hinfort nicht [für] sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist" (2Kor 5,15). Nur wenn wir diese beiden Schriftstellen zusammenfügen, erhalten wir beide Flügel der Wahrheit.

Wenn wir lesen, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, müssen wir verstehen, was Sünde ist. Das können wir nur dann richtig verstehen, wenn wir die zweite Schriftstelle betrachten. Dort sehen wir, dass Sünde darin besteht, für uns selbst zu leben. Aber das ist nicht das gängige Verständnis von Sünde, das die meisten Christen haben. Wenn du sagst, dass du nicht mehr sündigen möchtest, meinst du dann wirklich, dass du nicht mehr länger für dich selbst leben möchtest?

Nach unserem Gewissen kann Sünde für verschiedene Christen Unterschiedliches bedeuten. Das Gewissen eines Kopfjägers mag sich nichts draus machen, sogar nachdem er jemanden den Kopf abgeschlagen hat. Für andere ist das Erzählen von Lügen nicht sündig, sondern manchmal sogar notwendig, wenn wir auf dieser Erde leben wollen. Daher ist das Gewissen keine gute Richtschnur in Bezug auf Sünde.

Sobald wir ein besseres Verständnis von Gott und von der Heiligen Schrift erlangen, werden wir erkennen, dass Sünde nicht bloß Mord, Ehebruch und Diebstahl usw. ist. Sünde bedeutet, für sich selbst zu leben. Egal welche schlechten Gewohnheiten wir abgelegt haben, wenn wir für uns selbst leben, leben wir noch immer in Sünde.

„Ist jemand in Christus, dann ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen" (2Kor 5,17). Das bedeutet, dass die alten Einstellungen, der alte Lebensweg abgelegt wurden. Ein solcher Mensch lebt nicht mehr länger für sich selbst. Er hat das Ziel der Christusähnlichkeit noch nicht erreicht. Aber er ist umgekehrt und versucht jetzt zur Ehre Gottes zu leben. Das, und das allein ist echte Buße.

Du magst deine Spielsucht, dein Rauchen und Trinken aufgegeben haben und dennoch nicht für die Hauptwurzel aller Sünde Buße getan haben - die darin besteht, für dich selbst zu leben. Aber es gibt heute viele Prediger, die deine Ohren kitzeln und dir erzählen werden, dass du dennoch gerettet bist! Solche Prediger sind so lange glücklich, solange du zu ihren Versammlungen gehst und deine Spende in den Opferkorb legst!

Eine der größten Verführungen, mit denen Satan die Christen je verführt hat ist diese - sie im Glauben zu wiegen, dass ein Mensch weiterhin für sich selbst leben und dennoch gerettet sei und am Ende seines Lebens in den Himmel kommen kann.

Ein Mensch mag sich von einigen schlechten Gewohnheiten in seinem Leben abgewandt haben. Aber das mag bloß darauf hindeuten, dass er versucht, sein Leben Seite 2 von 8

auf Erden zu erhalten. Es gibt eine gesetzlich vorgeschriebene Warnung, die auf allen Zigarettenschachteln steht, dass Rauchen schädlich für die Gesundheit ist. Daher rauchen viele Menschen nicht. Aus dem gleichen Grund mögen Menschen nicht trinken oder um Geld spielen. Sie mögen keinen Ehebruch begehen, weil sie Angst haben, dass sie sich AIDS zuziehen. Aber solche Menschen haben im biblischen Sinne nicht Buße getan (sich nicht von Sünde abgewandt).

Wir wurden von Gott geschaffen, um zu Seiner Ehre zu leben. Wenn wir das nicht tun, sondern für unseren eigenen Komfort, unsere Bequemlichkeit und Ehre leben, dann sind wir nicht gerettet. Wir haben nicht Buße getan. Jesus starb, um uns von diesem sündigen Lebensweg zu befreien.

Jemand, der danach strebt, in der Kirche etwas Großes zu sein und der möchte, dass andere ihn respektieren, lebt klar für sich selbst. Er mag sich selbst mit ein bisschen religiöser Tünche angestrichen haben. Aber er hat sich im Grunde nicht geändert. Er mag ein bisschen christliche Sprache benutzen - Worte wie „wiedergeboren sein" usw. Aber der innere Mensch ist immer noch derselbe.

Es ist offensichtlich, warum die meisten Prediger keine solche Botschaft predigen möchten, weil es die Größe ihrer Gemeinden reduzieren wird. Sie werden nicht populär sein und sie werden nicht mehr zu den angesehenen christlichen Konferenzen, bei denen sie jedes Jahr sprechen, eingeladen werden. Wir kennen Prediger, die unsere Bücher gelesen haben, nur um daraus Punkte für ihre Predigten und für die Artikel und Bücher, die sie schreiben, zu erhalten. Aber sie achten darauf, die kritischen Teile unserer Botschaft wegzulassen, damit sie ihre Popularität nicht verlieren.

Ich kann garantieren, wenn ein Prediger seiner Gemeinde sechs Monate lang den vollen Ratschluss Gottes verkündigt und ihnen wiederholt sagt, dass für sich selbst zu leben Sünde ist, und dass die, die Geld lieben, Gott nicht lieben können, wird er entweder seinen Job oder 75 Prozent seiner Gemeinde verlieren!

Gott schaut auf unser Herz. Wenn sich die grundlegende Motivation unseres Lebens nicht geändert hat, sind wir nicht gerettet. Den einzigen Unterschied, den wir bei vielen Christen nach ihrer Bekehrung feststellen, ist folgender: Zuerst lebten sie für sich selbst ohne „religiösen Anstrich". Nun leben sie für sich selbst mit einer Menge von „religiösem Anstrich". Tatsächlich war ihr früherer Zustand besser - denn wenigstens wussten sie, dass sie Sünder waren. Nun bilden sie sich ein, Heilige zu sein und sind verführt.

Beachte: Als eine Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, vor Jesus gebracht wurde, verdammte er sie nicht. Jesus war ein ungewöhnlicher Prophet. Er ließ zu, dass eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, sogar ohne ein Wort des Tadels ungeschoren davonkam! Warum? Weil Er sehen konnte, dass sie Buße getan hatte. Und daher vergab Er ihr.

Und dann gab es diesen Mörder, der ein solch elender Verbrecher war, dass die Römer entschieden, ihn zu kreuzigen. Aber als er seine Sünde bekannte, vergab Jesus ihm nicht nur, sondern nahm ihn auch mit ins Paradies. Dieser Mann hatte wahrscheinlich keine einzige gute Tat in seinem ganzen Leben getan. Er hatte nur Böses getan, andere ermordet und ausgeraubt. Doch als er starb, wurde er von Jesus selber im Paradies willkommen geheißen. Das ist erstaunlich, nicht wahr?

Aber als es um die religiösen Leute ging, die ihre Bibel trugen und jeden Samstag in die Synagoge gingen, nannte sie Jesus „Otternbrut, die der Verdammnis der Hölle nicht entkommen werden".

Jesu Predigt fiel so aus dem Rahmen! Während die meisten Prediger seiner Zeit den Mördern und Ehebrecherinnen sagten, dass sie für die Hölle bestimmt waren, sagte Seite 3 von 8

Jesus das zu den religiösesten und äußerlich rechtschaffensten Menschen Seiner Generation!

Warum? Weil Er wusste, dass Heuchelei und geistlicher Snobismus (der einem dazu bringt, auf andere herabzuschauen) in Gottes Augen millionenfach schlimmer als Mord und Ehebruch waren. Jesus sah die Herzen der Menschen und achtete nicht im Geringsten auf äußerliche religiöse Fassade. Der Herr ist von religiöser Sprache nicht beeindruckt, auch wenn wir vom „Sieg über die Sünde" und dem „Streben nach Vollkommenheit" sprechen. Wenn ein Mensch seine eigenen Interessen sucht und dennoch behauptet, wiedergeboren zu sein, wird ihn der Herr auch heute noch ein „getünchtes Grab und eine Otter" nennen. Er hält nicht nach Menschen Ausschau, die Behauptungen über ihre Geistlichkeit aufstellen, sondern nach Menschen, die wegen der Sorge über ihre Sünden gebrochen sind, die sich selbst als den schlimmsten aller Sünder auf Erden betrachten - so wie Paulus es gegen Ende seines irdischen Lebens tat, sogar nachdem er so viele Jahre in Reinheit gelebt und so viel für den Herrn erreicht hatte.

Der Herr wird gegenüber jedem reich an Barmherzigkeit und Vergebung sein, der sich aufrichtig von seinem selbstsüchtigen Lebensweg abwenden möchte, und der sein Versagen ehrlich bekennt und der niemanden außer sich selbst für seine Sünden die Schuld gibt. Denke nochmals an die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde. Welche Qualifikationen hatte sie? Hatte sie ein gutes Zeugnis in der Stadt? Nein. Aber sie war ehrlich. Sie gab nicht vor, dass sie unschuldig war und dass andere sie falsch beschuldigten. Auf Grund der Tatsache, dass sie ihren Mund nicht auftat, erkannte sie ihre Schuld an. Daher gab es für sie Hoffnung.

Es ist für Menschen, die in ihren eigenen Augen gerecht sind, sehr schwer, das Heil zu finden. Jene Pharisäer waren bereit, die Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, zu steinigen, aber sie sahen in diesem Augenblick nichts von der Sünde, die in ihnen war. Als sie ihre großen Geldbeträge in den Opferkasten legten und wollten, dass es jeder sah, begingen sie eine Sünde, die in Gottes Augen schlimmer als Ehebruch war, weil sie die Leute dazu brachten, sie anzubeten (zu bewundern), statt Gott anzubeten.

Buße bedeutet eine „Kehrtwende", sodass wir dem Leben für uns selbst den Rücken kehren und uns entscheiden, allein für Gott zu leben. Das bedeutet nicht, dass man ein hauptberuflicher christlicher Arbeiter wird. Nein, Gott ruft nur 1 aus 1000 Gläubigen in den christlichen Vollzeitdienst. Er möchte, dass alle Seine Kinder in weltlichen Berufen arbeiten - dass sie ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen, aber nicht für sich selbst, sondern zur Ehre Gottes leben.

Buße wird in 1. Thessalonicher 1,9 als „sich von den Abgöttern zu Gott bekehren" beschrieben. Viele sogenannte Christen haben sich nicht von ihren Abgöttern zu Gott bekehrt. In Indien sind viele heidnische Menschen glücklich, Christus als ihren Gott anzunehmen - aber nur als einen weiteren Gott, zusätzlich zu den vielen Götzen, die sie bereits anbeten. Wir wissen, dass dies unmöglich ist. Jemand, der Christus annimmt, muss alle anderen Götter und Götzen aufgeben.

Erinnere dich daran, dass der Heilige Geist sagt: „Kinder, hütet euch vor den Abgöttern" (1Joh 5,21). Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Heiden, der Christus zusätzlich zu seinen existierenden Göttern hinzufügt und dem sogenannten Gläubigen, der Christus annehmen möchte, aber weiterhin dem Geld (seinem gegenwärtigen Gott) hinterherläuft.

Das wäre vergleichbar mit einer Frau, die bereits verheiratet ist und nun einen zweiten Ehemann heiraten möchte. Es ist erstaunlich, wie Christen sich selber täuschen können, wenn sie glauben, dass Jesus Christus dieser Art von Ehe mit ihnen zustimmen wird. Wie viele von uns wären bereit, ein Mädchen zu heiraten, das bereits mit einem anderen Mann verheiratet ist? Doch du erwartest, dass Christus Seite 4 von 8

dich heiratet, ohne dass du die Liebe zur Welt und ihre Ehre, ihre Vergnügungen und ihren Reichtum aufgegeben hast.

Abgötter aus Holz und Stein sind nicht so trügerisch wie unsichtbare Götzen (wie Geld und Ehre), weil man jemandes Götzendienst deutlich sehen kann, wenn sich diese Person vor physischen Abgöttern verbeugt. Wenn du einen Menschen sehen würdest, der sich in einem Zimmer vor einem Götzen verbeugt und dann in das nächste Zimmer geht und dort zu Jesus Christus betet, würdest du ihn nicht als Christen betrachten. Aber was ist der Unterschied zwischen ihm und dem Menschen, der seine ganze Woche damit verbringt, die Götzen von Geld, die Ehre von Menschen und weltliche Ambitionen anzubeten und dann sonntags zu den Versammlungen kommt und Christus anzubeten versucht. Ich denke, es gibt für den Menschen, der Buddha anbetet mehr Hoffnung als für einen solchen „Gläubigen".

Wenn ein solcher „Christ" zum Sonntagsgottesdienst kommt und, „Nimm mein Silber und mein Gold - nicht ein Scherflein werde ich zurückhalten", singt, dann erzählt er Gott eine Lüge.

Christen erzählen Gott sonntags mehr Lügen als an irgendeinem anderen Tag der Woche, weil sie Lieder von großer Hingabe an den Herrn singen und behaupten, Ihm alles auszuliefern und Ihm nachzufolgen usw. Gott hört dies alles, aber Er ist dadurch nicht getäuscht. Er sagt: „Mit ihrem Munde zeigen sie viel Liebe, aber ihr Herz läuft hinter ihrem Gewinn her" (Hes 33,31).

Wenn man die Worte der Lieder, die viele Gläubige singen, hört, würde man glauben, dass sie die größten Heiligen auf Erden sind. Aber tatsächlich sind die meisten von ihnen die größten Heuchler. Und Gott lässt sich nicht zum Narren halten.

Für sich selbst zu leben bedeutet wie ein Tier zu leben - denn alle Tiere leben nur für sich selbst und für ihre Jungen. Sie suchen alle das Ihre, sie denken immer daran, was ihnen am meisten Nutzen bringt. So denkt ein Löwe im Walde: „Wenn dieses Reh zu meinem Verzehr getötet werden kann, dann werde ich es töten." Und daher überleben unter den Tieren nur die Stärksten. Aber wir sind keine Tiere. Gott hat uns nicht erschaffen, um wie Hunde oder Schweine zu leben, um bloß zu essen, zu schlafen, Nachwuchs zu zeugen und dann zu sterben. Der Mensch wurde erschaffen, um sein ganzes Leben zur Ehre Gottes zu leben.

Ich erhalte manchmal Briefe von Leuten, die aus dem Berufsleben ausgeschieden sind und uns fragen, ob wir sie anstellen können, weil sie ihren Ruhestand im „Dienst für Gott" verbringen möchten. Stell dir eine Szene vor, wo ein geehrter Gast zu dir nach Hause kommt, und du trinkst vor ihm eine Tasse Tee und bietest ihm dann den Bodensatz in deiner Tasse an! So verhalten sich Leute gegenüber Gott. Nachdem sie ihr ganzes Leben verbracht haben, um in der Welt Geld zu verdienen, möchten sie nun die Reste ihres Lebens Gott geben. Welch eine Beleidigung!

Wir müssen unser Leben Gott geben, wenn wir jung sind. Unser ganzes Leben müssen wir Ihm hingeben, damit Er es so ordnet, wie es Ihm gefällt. Hast du dich in dieser Weise von einem Leben, wo du nur deinen eigenen Vorteil suchst, abgewandt? Viele Christen werden ein großes Bedauern haben, wenn Jesus zurückkehrt, und sie werden feststellen, dass das ganze Geld, das sie auf Erden verdient haben, nicht besser als Spielgeld war, mit dem Kinder bei einem MONOPOLY-Spiel spielen - es ist nichts wert! Und auch der Besitz, den sie auf Erden erwarben, war gerade wie die Hotels und die Häuser auf diesem MONOPOLY-Spielbrett - nämlich nichts wert. Das Spiel des Lebens ist vorbei und sie haben nichts anderes erreicht, als wertlose Dinge, die keinen Ewigkeitswert haben, anzuhäufen. Sie haben ein nutzloses Leben geführt. Es wird auch furchtbares Bedauern geben, wenn alles, wonach sie gestrebt haben, Ehre war und sie feststellen, dass ihre Ehre im Lichte der Ewigkeit verdampft ist. Seite 5 von 8

Aber Menschen, die zur Ehre Gottes und um Gottes Willen zu tun gelebt haben, werden feststellen, dass sie an diesem Tag riesige Freude haben. Materielle Dinge dienen nur zu unserem Gebrauch hier auf Erden. Das ist alles. Solange wir sie benutzen, ist das in Ordnung. Aber sie sollten uns niemals beherrschen. Geld zu benutzen ist eines. Es ist etwas anderes, vom Geld beherrscht zu werden. Geld ist ein hervorragender Knecht, aber ein schrecklicher Meister. Denke an eine Frau, die mit einem großartigen Mann verheiratet ist, die aber den Chauffeur mehr als ihren Ehemann liebt und die meiste Zeit mit dem Chauffeur verbringt. Was würdest du von einer solchen Frau halten? Das ist eine exakte Beschreibung des Christen, der stets daran denkt, mehr und mehr Geld zu verdienen (über seine berechtigten Bedürfnisse hinaus), statt darüber nachzudenken, wie er für den Herrn effektiver sein kann.

Als Gott Adam erschuf, sagte Er ihm, dass er über die ganze Erde herrschen sollte. Aber Adam wurde zu einem Sklaven. Christus ist nun gekommen, um uns erneut zu Königen zu machen. Gott hat uns in dieser Welt viele Dinge gegeben, um sie zu genießen. Aber wenn irgendeines dieser Dinge uns beherrscht, dann werden wir zu Sklaven. Dann sind wir nicht mehr länger die Könige, die wir nach Gottes Absicht sein sollten.

Gott sagte der Schlange im Garten Eden, dass Staub ihre Speise sein würde. Weißt du was Gold ist? Es ist auch ein Teil des Staubes, den Gott auf dieser Erde geschaffen hat - ein bisschen härter und ein bisschen seltener als der gewöhnliche Staub, aber nichtsdestoweniger Staub. Und hier sehen wir das traurige Schauspiel des Menschen, der der Speise des Teufels nachjagt. Der überall ein Sklave des Gold-Staubes ist.

Wenn der Teufel sieht, dass er einen Menschen nicht durch eine schlechte Gewohnheit versklaven kann, wird er ihn durch etwas Neutrales versklaven - gerade so, dass der Mensch keine Zeit für Gott oder für das Lesen der Bibel oder für Gemeinschaft hat. Es könnte ein gutes, sauberes Fernsehprogramm sein, das einen Menschen versklavt. Der Teufel hält nach Christen Ausschau, die das Ihre suchen - ihre eigene Unterhaltung, ihren eigenen Profit usw. Der Teufel hat 101 Wege, um uns von Gott fernzuhalten. Das ist der Grund, warum wir Sünde nicht nur als Trunksucht, Glücksspiele, Ehebruch und Mord ansehen müssen. Wir müssen sehen, dass Sünde darin besteht, „für uns selbst zu leben". Sündigen bedeutet, zu tun was uns gefällt, unseren eigenen Willen zu tun. Von dieser Wurzel kommen viele Früchte der Sünde. Jesus starb, um uns von all dem zu retten.

Johannes der Täufer sagte, als Jesus kam, dass Er die Axt an die Wurzel des Baumes legen würde. Das ist die Wurzel, an die Jesus die Axt anlegte - für uns selbst zu leben und unseren eigenen Willen tun zu wollen.

Wir können hin und wieder die kleinen schlechten Früchte vom Baum abschneiden. Aber das löst das Problem nicht. Unser Leben mag so nett aussehen, wenn die schlechten Früchte, die andere sehen konnten, alle abgeschnitten wurden. Aber der Baum hat sich nicht verändert. Jesus sagte, dass ein schlechter Baum niemals gute Frucht bringen wird, wenn du nicht den Baum selber änderst. Um den Baum zu ändern, musst du zuerst die Axt an die Wurzeln des alten Baumes legen.

Warum sind die meisten Häuser [Familien] heute Kriegsgebiete? Weil sowohl die Ehemänner als auch die Ehefrauen für sich selbst leben möchten. Und daher sehen wir, dass sich in der heutigen Welt das Erstaunliche ereignet: So genannte „wiedergeborene Christen" lassen sich von ihren Ehepartnern scheiden und heiraten erneut! Das ist im 20. Jahrhundert etwas Einzigartiges. Sogar Pastoren und Prediger lassen sich von ihren Frauen scheiden und heiraten andere Frauen. Einige Prediger lassen sich von ihren Frauen nicht scheiden, sondern leben in heimlichem Ehebruch. Weltliche Paare haben sich in allen Jahrhunderten scheiden lassen. Aber wenn Christen damit anfangen, können wir sicher sein, dass der große Abfall („ein Abfall vom Glauben") bevorsteht und wir in den letzten Tagen leben. Seite 6 von 8

Der Grund für all das liegt darin, dass Christen nicht gesehen haben, dass Sünde darin besteht, für sich selbst zu leben. Sie haben es nicht gesehen, weil es ihnen nicht gelehrt wurde. Die Schuld liegt bei den Leitern und das Blut dieser Menschen klebt an den Händen ihrer Leiter, die Gott gegenüber verantwortlich sind.

Jesus sagte, dass „sehr wenige den Weg des Lebens" finden werden. Warum?

Weil die Pforte so eng ist.

Von einem menschlichen Standpunkt aus betrachtet hatte der reiche Jüngling, der zu Jesus kam, vier ausgezeichnete Qualifikationen für die Mitgliedschaft in einer Kirche - er war jung, reich, einflussreich (ein Leiter) und moralisch integer. Alle Kirchen würden sich freuen einen solchen Mann als Mitglied zu haben. Er wäre sogar qualifiziert gewesen, in den meisten heutigen evangelikalen Gemeinden ein Vorstandsmitglied zu sein. Aber Jesus hielt ihn nicht einmal für geeignet, Sein Jünger zu sein - ganz davon zu schweigen, ein Leiter zu sein. Ist das nicht erstaunlich?

Jesus war von seinem Reichtum oder seinem weltlichem Einfluss nicht beeindruckt. Wenn der Mann noch immer Geld liebte, war er nicht geeignet, ein Jünger Jesu zu sein. Er musste seine Liebe zum Geld aufgeben, bevor er durch die enge Pforte gehen konnte. Der Mann ging betrübt davon und Jesus ließ ihn gehen. Jesus ging ihm nicht nach und machte nicht den Vorschlag, dass er sein Geld schrittweise aufgeben sollte - 10 Prozent jetzt und weitere 10 Prozent einen Monat später usw. Nein. Es gibt kein Feilschen, wenn es um Jüngerschaft geht. Es ist entweder alles oder nichts. Er konnte nicht Geld und Gott gleichzeitig lieben. Er musste eine Entscheidung treffen. Er musste sich von seinem Götzen (Geld) abwenden und allein mit Christus vereint werden.

Wenn du für dich selbst leben möchtest, dann geh hin und tue es. Und wie im Fall des reichen Mannes wird Gott dich in Ruhe lassen. Wenn du eine komfortable Kirche findest, wo man dir sagt, dass du immer noch auf einem Weg in den Himmel bist, dann wird dich Gott auch dort nicht belästigen. Er wird zulassen, dass du dich selber dein ganzes Leben lang täuschst. Du wirst eines Tages aufwachen und dich in der Hölle wiederfinden. Der Grund, warum Gott zulässt, dass Leute verführt werden, besteht darin, dass sie es nicht lieben, die Wahrheit über sich selbst zu kennen. Und wenn ein Prophet ihnen die Wahrheit über sie selbst erzählt, werden sie auf diesen Propheten zornig.

Jeremia prophezeite während der Regierung Jojakims. Als das Volk Judas die Worte, die Jeremia auf einer Schriftrolle geschrieben hatte, las, hatten sie Angst, weil Jeremia einer der härtesten Propheten im Alten Testament war, der nie eine weiche Botschaft predigte. Es war Gericht, Gericht und noch mehr Gericht (Jer 20,8; Living Bible). Als der König jedoch die Schriftrolle Jeremias las, wurde er so zornig, dass er sie zerschnitt und ins Feuer warf (Jer 36). Aber Gott befahl Jeremia, die Schriftrolle erneut zu beschriften. Auf diese Weise erhielten wir das Buch Jeremia. Aber das erste Mal, als es geschrieben wurde, wurde es von einem zornigen König zerrissen, der die Wahrheit über sich selbst nicht hören wollte. Es hat immer solche Menschen gegeben.

Aber es gab in jeder Epoche auch EINIGE, die die Wahrheit geliebt haben. Es ist eine große Gnade, dass Gott uns ein Ohr gegeben hat, die Wahrheit zu hören. Gott liebte uns, bevor wir geboren wurden und wollte das Beste für uns. Er wollte nicht, dass wir unser Leben vergeuden und in der Ewigkeit aufwachen und feststellen, dass wir geistlich verarmt sind. Er möchte, dass wir weise sind und für die Dinge leben, die ewig sind.

Alles Geschaffene (einschließlich Geld, Häuser und Länder) wird erschüttert werden und eines Tages verschwinden. Nur das, was nicht geschaffen wurde, wird bleiben. Daher müssen wir weise sein, indem wir unsere Zeit und unsere Energien für das, Seite 7 von 8

was ewig bleibt, einsetzen. Ich möchte nochmals sagen, dass das nicht bedeutet, dass ihr alle Arbeiter im christlichen Vollzeitdienst werden solltet. Aber es bedeutet, dass in jedem Werk, das du tust, du nicht mehr für dich selbst lebst, sondern nur zur Ehre Gottes. Du kannst sicherlich arbeiten und das bestmögliche Gehalt verdienen - um dich selber und das Werk des Herrn zu versorgen. Aber dein Ziel im Leben muss die Ehre Gottes sein. Deine Ambition im Leben muss es sein, Ihm zu gefallen.

Ich sage nicht, dass wir nicht ein Picknick abhalten oder irgendeine Form von Erholung haben sollten. Selbstverständlich können wir das. Als Menschen brauchen wir das - dass wir entweder spielen oder Musik hören oder sonst was tun. All das ist vollkommen in Ordnung, wenn es reine und gesunde Unterhaltung ist. Wenn eines dieser Dinge uns beherrscht und anfängt, das beherrschende Interesse in unserem Leben zu sein, dann überschreiten wir die rote Linie und betreten gefährliches Gelände. Es ist sehr leicht, dass ein Job oder ein Sport oder irgendeine harmlose Unterhaltung so sehr ein Teil des Lebens eines Menschen wird, dass es in seinem Leben zur Hauptsache wird. Und dann werden sogar seine Frau und seine Kinder vernachlässigt. Und Gott wird natürlich zuallererst vernachlässigt. Wenn das passiert, dann weißt du, das diese Sache (welche immer das ist) zum Herrn dieses Menschen geworden ist.

Wir müssen uns davon abwenden, für uns selbst zu leben, wenn der Herr durch uns Seine Kirche bauen soll - die Art von Kirche, die Er seit ewigen Zeiten geplant hat. Er kann sie nur mit Menschen bauen, die nicht das Ihre suchen, sondern die bereit sind, für Ihn alles auf den Altar zu legen.

Der Tempel des Alten Testaments wurde auf dem Berge Morija gebaut - wo Abraham seinen Sohn Isaak Gott aufopferte (2Chr 3,1). Abraham war zu der Zeit nur ein Sohn verblieben - Isaak, der Liebling seines Herzens.

Gott prüfte an diesem Tag Abrahams Hingabe, um zu sehen, ob Isaak in seinem Leben ein Götze geworden war. Gott sagte ihm sozusagen, dass er sich von allem Götzendienst abwenden musste, wenn er dem Herrn dienen wollte. Daher musste er seinen Sohn auf den Altar legen und ihn aufgeben. Gott nahm Isaak nicht weg, weil Gott Abraham bloß von seiner unnatürlichen Bindung an Isaak befreien wollte, die seinen Wandel mit Gott behindert haben würde. Wir müssen Ihm das geben, was uns am Wertvollsten ist.

Im Falle des reichen Jünglings war es sein Geld. Genauso wie Gott Abraham bat, Isaak aufzugeben, bat Gott den reichen Jüngling, sein Geld aufzugeben. Wenn dieser reiche Jüngling bloß zu Gott gesagt hätte, „Ja, Herr, hier ist es alles", könnte Gott zu ihm gesagt haben, dass er sein Geld behalten könne, genauso wie er Abraham sagte, dass er Isaak behalten könne. Aber er musste es zuerst aufgeben.

Mögen wir dann alle die Gnade haben, zu sagen: „Herr, egal, welchen Isaak es in meinem Leben gibt, ich lege sie alle auf den Altar und gebe sie alle für Dich auf. Ich möchte keinerlei Götzen mehr in meinem Leben haben, die zwischen Dir und mir stehen. Ich möchte nicht für mich selbst leben. Ich möchte wirklich für Dich allein leben. Ich möchte zur Ehre Gottes leben. Ich möchte mein Leben nicht vergeuden."

Das ist die beste Botschaft in der Welt: Wir müssen nicht mehr länger Sklaven unserer eigenen Ambitionen und Begierden sein und auf diese Weise unser irdisches Leben vergeuden, sondern wir können frei sein, um zur Ehre Gottes zu leben und dadurch ein nützliches Leben zu führen. Für uns selbst zu leben bedeutet, in Knechtschaft und in Ketten zu leben. Zu Gottes Ehre zu leben ist wie die Adler zu sein, die am Himmel fliegen. Die gute Nachricht des Evangeliums lautet, dass Jesus jede Kette sprengen und dich freimachen kann - HEUTE! Seite 8 von 8

Wenn du in der Vergangenheit viel Zeit mit nutzlosem Streben vergeudet hast, dann kannst du das heute nicht mehr ändern. Aber du kannst dich aufmachen, um HEUTE das Beste zu tun.

Da wir noch Zeit vor uns haben, sollten wir alle Folgendes zum Herrn sagen: „Herr, ich kann an den Jahren, die nun Vergangenheit sind, nichts mehr ändern. Aber ich möchte den Rest des Lebens für Dich allein leben. Erforsche mein Leben und sieh, ob es irgendwo irgendeinen Götzen gibt, den ich anbete. Ich möchte mich von allen Götzen in meinem Leben abwenden, um Dich allein anzubeten und Dir allein zu dienen. Herr Jesus, ich tue besonders für diesen unbewussten Götzendienst, für mich selbst zu leben, Buße."

Möge der Herr uns allen helfen.

Originalartikel: An Axe To The Root - The Real Meaning of Repentance